Diese Fischfamilie ist, im Großen und Ganzen betrachtet, recht vielfältig. Es wurden 130 Gattungen mit 1100 Arten gezählt. Bei uns in den Flüssen sind nur wenige Arten vorrangig, dafür aber, gerade in den letzten Jahren, um so heftiger. Zeitschriften wie “Der Blinker” oder Zeitungen wie “Die Welt” sprechen von einer Plage, die die einheimischen Fischarten bedroht. Schon 2016 wurde berichtet, dass die Grundelinvasion außer Kontrolle geriet und sich nicht mehr aufhalten lässt. Von Nordrhein-Westfalen und sogar aus Holland bis zum Oberlauf des Rheins vor Schaffhausen sind diese kleinen und robusten Fische zu finden. Sie fressen alles, was ihnen vor den im Verhältnis zu Kopf und Körper riesigen Mund kommt. Selbst große Haken, die für große Fische gedacht sind, stellen kein Problem für sie dar – hier wird dann einfach der Köder mitsamt dem Haken geschluckt. Da sie schlichtweg alles einsaugen, nehmen sie damit anderen Fischen und deren Brut die Nahrungsgrundlage. Ihrer Vermehrung steht auch nichts im Weg, sie sind für unsere heimischen Arten kein Futterfisch. Eine Ausnahme gibt es hier mittlerweile: Zander fressen auch junge Grundeln!
Die bei uns auftretenden Grundelarten sind ursprüglich in der Schwarzmeer-Region heimisch. Durch Kanäle und den Schiffsverkehr unterstützt gelangten sie in unsere Gefilde. Schiffe dienten für sie praktisch als Transportmittel. Zum einen drangen sie in die Ballastwasserbehälter der Schiffe ein und wurden hier wieder ausgepült, und zum anderen entwickelte die Grundel während ihrer Evolution eine Besonderheit. Die Bauchflossen einiger Arten wurden über die Zeit zu einer Art Saugnapf am Bauch umgestaltet. Damit können sie sich auch bei Strömung an Steinen festhalten – oder eben auch an Schiffen.

Wir Angler interessieren uns mittlerweile dafür, was man mit so einem Winzling anfangen kann. In der Regel fangen wir Grundeln mit einer Länge zwischen 6 und 15 Zentimetern. Die Küche hat schon einige Rezepte parat. Ein paar Anregungen gibt es im Menüpunkt “Rezepte“.